Matthias Brock
… unisono letztendlich, stehen wir nun gebannt, elektrisiert vor Ölgemälden, deren mit hohen synästhetischen Qualitäten aufgeladene Bildwelt besticht durch Präsenz, Plastizität, durch prickelnden Rausch knackiger, warmer Farbigkeiten und deren hauchzarte Schattierungen.
Wir stehen vor Dingen, die wir aus eigener Anschauung zu kennen glauben, deren malerische Dimensionen, Formate, verblüffende Wechselbeziehungen und Zwiegespräche gleichwohl zum Staunen verführen.
Der zum Greifen nah heran gerückte, unter die Lupe genommene Mikrokosmos des 1962 in Bielfeld geborenen Mathias Brock beschert unserem Augenmerk anscheinend sanfte Landungen, vergönnt Sinnen, Vorstellungskraft und Verstand offenbar rasche, unverfängliche Einstiege in eine spontan anheimelnde Umgebung.
Da sinkt der Blick beispielsweise ein in das nachgiebige Fleisch eines aufgeschnittenen Pfirsichs, streift über die buchstäblich samtige, makellose Pfirsichhaut („Zenith“). Die Augen mögen sich ebenfalls festsaugen an einer, mit minimalistischen Pigmentflecken und leisen Lichtbrechungen übersäten, monströsen Birne („Venus und Amor“) oder sich einnisten im vollmundig roten Innenleben eines, auf Eisschollen thronenden, gekochten Hummers („Paris“).
Mit traumwandlerischer Präzision, formalästhetischer Perfektion, Souveränität, lustbetont und gleichzeitig ernsthaft, versteht es der Meisterschüler von Josef Kuhna (Kunstakademie Münster) dem „Duft der Dinge“ (jüngster Katalogtitel) einen unwiderstehlich hypnotischen Zauber zu verleihen… Cristina zu Mecklenburg
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