Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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17. Tag: Ueckermünde-Koserov 114 Km

Es sollte wieder eine „Erholungsetappe“ werden. Fähre und so, locker  an den Standpromenaden fahren und so… Doch dann erfuhr ich, dass die Fähre von Ueckermünde nach Usedom im Mai den Betrieb eingestellt hat. Endgültig. Und die Alternativlösung einige Kilometer weiter fährt relativ früh und man muss vorher anrufen. Denn Stress wollte ich mir nicht machen. Ich beschloss, Usedom auf dem Landweg zu erreichen. Und zwar über Anklam. Und das war auch die richtige Entscheidung. Denn die Tour ist sehr kurzweilig, auch wenn man in Richtung Anklam auch einige Rumpelstrecken in Kauf nehmen muss. Denn die Strecke führt über einige sagenhafte Naturschutzgebiete am Rande de Stettiner Haff. Und auch wenn man kein Vogelfreund ist, muss man einräumen, dass sich hier eine grandiose Naturkulisse bietet. Und man hat Zeit innezuhalten: Streng genommen  bestand die Strecke von Görlitz bis hierhin aus einer Aneinanderreihung von Naturschutzgebieten. Es war gigantisch, was ich in den vergangenen Tagen gesehen und erlebt habe. Ich empfehle jedem, dem es mit Umweltschutz ernst ist, diese Tour nachzufahren, anstatt buntgrünen Rattenfängern auf den Leim zu gehen… denen geht es nämlich nicht um Umweltschutz, sondern um Sozialismus. Die Deutsche Umweltschutzbewegung ist nämlich mehr als 150 Jahre alt, was sie geleistet hat, dokumentiert sich eindrucksvoll in den neuen Bundesländern.

 

In Anklam selbst habe ich mich nicht lange aufgehalten. Dabei ist die Stadt alles andere als unattraktiv. Spannend fand ich es, direkt auf dem Marktplatz Stichpunkte zur Stadtgeschichte direkt im Bodenbelag (Betonstreifen) zu verewigen.

 

Der Übergang zur Insel Usedom gestaltete sich übrigens sehr viel angenehmer als auf meiner Tour 2012. Man hat viel in ein gute Beschilderung für Fahrradfahrer und in ein neues  Radwegenetz investiert. Das wurde mir später auch im Hotel Nautic, über das noch zu sprechen sein wird,  bestätigt. Wenn ich sieben Jahre zurückdenke, erinnere ich mich vor allem daran, dass ich den Weg bis zur Stadt Usedom vor allem entlang  der Hauptverkehrsstraßen zurücklegt habe. Das ist jetzt anders, immer wieder wird man jetzt durch landschaftlich reizvoller Abschnitte geführt. Doch ganz ohne  radeln entlang der Bundesstraße geht es trotzdem nicht.

 

Wer Usedom mit dem Rad erkunden will, sollte sich vor allem von einem Gedanken freimachen: dass man die Insel ohne großen Kraftaufwand erobern kann. Genau das Gegenteil ist der Fall. Egal, ob mit oder ohne Motor – man kommt stellenweise ganz schön ins Schnaufen. Man wird allerdings damit entschädigt, dass – rein landschaftlich gesehen – fast jeder Kilometer sehr reizvoll ist. Richtig anspruchsvoll wird es, je näher man an die Badeorte der  …. Küste heranradelt. Denn wo Wälder sind, sind auch Steigungen. Und genau über selbige werden Radtouristen geführt. Die Tour über die dicht befahrene Hauptverbindungsstraße ist weder ein Vergnügen noch eine Alternative. Der Radtourist sollte sich von dem positiven Vorurteil freimachen, dass man auf dem Promenadenradweg von einem Badeort zum anderen  eilen kann. Das geht von Ahlbeck bis hinter Heringsdorf. Danach muss man wieder hoch. Die Tour danach ist malerisch, aber auch sehr anstrengend. Ich bin froh, dass ich ein Hotel in Koserov und nicht, wie ursprünglich gedacht, in Zinnowitz gebucht hatte.

 

Das Seebad Koserov ist für  mich übrigens ein Geheimtipp, sofern man auf Usedom überhaupt von einem Geheimtipp sprechen kann. Überschaubar, grün und von der Preisgestaltung reell: Anders kann man die Erfahrungen, die in ich am Abend machte, nicht zusammenfassen. Und da bin ich wieder beim Hotel Nautic. Bei Booking.com wollten sie 63 Euro haben, Frühstück ging extra. Wer die Preise auf Usedom und Rügen kennt, reibt sich verwundert die Augen. Doch es sollte noch besser kommen. An der Rezeption teilte man mir mit, dass man meine Buchung „upgegraded“ hatte. Ergebnis: Ich wurde für eine Nacht Bewohner einer kleinen Suite. Hier hätte ich gerne die folgenden zwei Woche verbracht. Schwimmbad und Spa  gehören zum Standard des Vier-Sterne-Hauses. Angesichts des hohen Standards hallten sich auch die Preise im sehr guten Restaurant im Rahmen. Das superfreundliche Personal rundete den sehr, sehr positiven Gesamteindruck ab. Ich bin ja normalerweise kein Mensch, der Werbung für Hotels macht, aber in diesem Falle….

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