Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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1. Tag: Koblenz-Mainz (Laubenheim) 109 Km

Hier der genaue Streckenverlauf nach Planung und Navigation mit Komoot - kostenlose Registrierung erforderlich:

Strecke 1. Tourtag (Aufzeichnung ab Stolzenfels)

Stell dir vor, du willst eine große Radtour machen und kommst nicht weg: So oder ähnlich könnte man den ersten Tourtag beschreiben. Um 10 Uhr wollte ich losfahren, es wurde 14.05 Uhr. Ich musste halt einiges fertigschreibe und außerdem noch einkaufen. Dass ich dennoch das Ziel Mainz-Laubenheim bereits gegen 20.15 Uhr erreichte, lag vor allem daran, dass das eigentlich als schlecht angekündigte Wetter besser war als erwartet. Ein paar Regentropfen in Boppard, das war es. Außerdem lernte ich schon am ersten Tourtag die Vorzüge meines Pedelec zu schätzen. Bei gleichem Kraftaufwand wie mit dem Tourenrad auf gerader Strecke ist man einfach schneller und entsprechend früher da. Ein dritter Punkt war, dass ich von Anfang an mit dem Navi in der Komoot-App gefahren bin. Das braucht auf dieser Strecke, die ich gefühlt 100-mal gefahren bin, eigentlich kein Mensch. Und ich wollte eigentlich nur testen, ob das Ding zuverlässig funktioniert. In Gefilden fern der Heimat kann man ja nie wissen….

 

Die gut 109 Kilometer waren eigentlich unspektakulär, die besonderen Reize des Mittelrheintals haben schon größere Geister beschrieben und besungen. Doch wer genauer hinschaut, wird schnell erkennen, warum die ganze Region die Bundegartenschau 2029 . In vielen Gemeinden gibt es nämlich massiven Nachholbedarf, was sich an mehreren leerstehenden Hotels zwischen Bad Salzig und St. Goar sehr gut ablesen lässt. Liegt es wirklich nur am Güterzuglärm, warum das Mittelrheintal nicht mehr die Tourismusregion in Europa ist, die es einmal war? Um ehrlich zu sein: Der Zuglärm hielt sich während dieser Etappe für mich in engen Grenzen. Aus Sicht der Anwohner ist das naturgemäß etwas völlig anders. Mir stellte sich eine andere Frage: Was will man hier eigentlich machen, wenn man auf die Idee kommt, eine Woche oder sogar länger zu Buchen. Gut, man kann das reiche historische Erbe bestaunen und auf Burgen kraxeln. Oder man kann eine Radtour machen. Wohl gemerkt eine. Und zwar direkt am Rhein, das Ufer kann man sich aussuchen. Wer auf die Berge will, braucht jugendliche Kondition oder entsprechende Technik. Und die hat nicht jeder. Die Buga 2029 könnte einiges verändern. Zum einen wird kräftig investiert, zum anderen wird man die Attraktionen gemeindeübergreifend vermarkten.

Zeugen größerer touristischer Zeiten, die auf eine neue Nutzung warten. Impressionen auf dem Weg von Bad Salzig nach Hirzenach.
Da nutzt auch die originelle Form und die gute Lage am Rheinufer nicht: Auch dieses Hotel steht leer.

Zurück zur Etappe: Als Koblenzer kenne ich die Strecke von Koblenz bis Bingen fast im Schaf. Ich bekenne aber, dass sie immer noch ihre Reize hat, vor allem ab Bacharach. Ab Bingen gibt es Variationsmöglichkeiten. Ohne Navigation bin ich immer über Ingelheim gefahren, jetzt lenkte mich das Navi durch eine wunderschöne Auenlandschaft. Entlang von Hochwasserdämmen ging es weiter nach Mainz. Alles hat perfekt geklappt, aber könnte man den Navigationsgeräten nicht eine schönere Stimme geben? So wird man schneidend und bestimmt aufgefordert, eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Die Art und Weise hörte sich schon fast nach einer sehr strengen Domina an . Dennoch beschloss ich, der virtuellen Dame den Namen Hasi zu geben. Hört sich doch besser als Navigation. Oder?

Auf dem Weg nach St. Goar.

 

Pausen habe ich kaum gemacht, eigentlich nur eine. Und zwar am alten Zollhaus in Bingen. Da kann man schön draußen am Rhein sitzen. Und sie haben immerhin zwei Pilssorten. Da für mich Bitburger eine Notlösung ist, habe ich mich für Paulaner entschieden. Der erste Gruß aus dem geloben Land, das ich bereits am Folgetag erreichen wollte.

 

Genächtigt habe ich dann in den „Zwei Raben“. Einzelzimmer mit Bad, TV und Kochmöglichkeit 44 Euro, da kann man als Alleinreisender nicht meckern. Eine typische Übergangslösung für Dienstreisende und Montagetrupps. Für die Sauberkeit sorgte übrigens ein indisches  Paar. Die waren wohl am billigsten. Ihren Job haben sie auf jeden Fall gut gemacht. Alles war sauber. Einziger Haken der Unterkunft: Es gab kein Frühstück, dafür aber einen Kaffeeautomaten mit erstaunlich guter Qualität.

Kaub mit den Burgen Gutenfels und Pfalzgrafenstein.

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