Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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3. Tag: Heidelberg - Heilbronn 97 km

Wie angekündigt, schlug der Eisheilige Bonifatius zu. Aber es blieb den ganzen Tag lang trocken. Aber bei gefühlten 10 Grad loszufahren, ist so eine Sache. Den ganzen Tag sollte es das Thermometer nicht über die 13-Grad-Marke schaffen. Aber immerhin kam im Laufe des Nachmittags sogar die Sonne raus, und so konnte man es ganz gut aushalten.

 

“Zum Pfalzgrafen” war eine ideale Ausgangsbasis. Die weiterführende Beschilderung war quasi vor der Haustüre. Und schon nach einem Kilometer wurde man aufgefordert, die Flussseite zu wechseln. Dabei blieb es für die ersten 40 Kilometer. Die entscheidende Frage: Wann das Flussufer wechseln, wann nicht. Ich vermag nicht, eine vernünftige Empfehlung zu geben. Denn oft war es sinnvoller, Bundes- und Landstraßen zu fahren. Leider wird der Neckar-Radweg immer wieder von Baustellen und Umleitungen unterbrochen- oder man wird von der offiziellen Beschilderung weg vom Fluss geführt und mehrere Steigungen hinauf. Man muss also etwas improvisieren, und so wurde es nach Heilbronn etwas länger, als auf der offiziellen Beschilderung angegeben. Dennoch: Es war eine schöne Strecke. Das Neckartal ist wegen seiner Burgen berühmt, und man müsste eigentlich im Rahmen eines Kultururlaubs noch einmal gesondert dorthin fahren. Man denke nur an Bad Wimpfen, dem einstigen Standort der berühmten Pfalz.

Burgen sind ein Markenzeichen des Neckartals. Das Foto zeigt Neckarsteinach.

Wie gesagt: Ich blieb die ersten 40 Kilometer auf der linken Seite (aus Richtung Mündung gesehen), fuhr über die hesssischen Neckarstädte am Fuße des Odenwalds - Neckarsteinach und Hirschhorn (sehr schön erhaltene Stadtmauer mit Mauerhäuschen) - über Erbach im hessischen Odenwaldkreis nach Neckargerach, wo es sinnvoll erschien - es entsprach auch der Beschilderung - auf die andere Neckarseite (also die Seite der Heidelberger Altstadt) zu wechseln. Von dort folgte ich der Beschilderung, um an einigen Baustellen zu verzweifeln und eigene Wege zu suchen. Ergebnis: Dorf- und Landstraßen und das Hin- und Herhüpfen zwischen den Flussufern. Dennoch kam ich ohne größere Probleme in Heilbronn an. Etwa 15 Kilometer vor dem Stadtzentrum wird es richtig hässlich. Zwar gibt es gute Radwege, doch ist die Landschaft von Industrieanlagen und den großen Verkehrsadern verunstaltet. Mit dem Fahrrad in die Innenstadt vorzudringen, ist übrigens gar nicht so einfach. Einmal ein Schild übersehen, und schon dreht man eine Ehrenrunde. Nach dem Weg zu fragen, erscheint sinnlos - immerhin gibt es in der Innenstadt hilfreiche Wegweiser. Offenbar haben die Deutschen die Innenstadt komplett geräumt. In Heilbronn sind grüne Träume wohl fast wahr geworden.

Das hessische Hirschhorn am Neckar.

Aber egal, ich konnte eine richtige schöne Unterkunft in der Nähe des Theaters beziehen - die Pension am Theater in der Nordbergstraße. 49 Euro für ein Riesen-Doppelzimmer, allerdings ohne Frühstück. Und der Service? Freundlich und tiefenentspannt. Fahrradstellplatz gibt es nämlich nicht, aber kein Problem: Nehmen sie das Fahrrad einfach mit aufs Zimmer. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen …

Bad Wimpfen.

Abends: Flasche Wein von der Tanke gegenüber und ran an den Fernseher - ESC gucken. Mein Eindruck: Es wird immer schlimmer: Nur noch Einheitsbrei von Einheitsgesichtern, fast immer in englischer Sprache. Man sollte die Teilnehmer wieder in der Landessprache singen lassen. Die Vorschrift gab es schon mal. Aber ich schweife ab….

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