Dr. Dr. Reinhard Kallenbach | Landeskundliche Forschung
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9. Etappe: Bernburg - Burg 102 Km (96,2 Km)

Sonne, Wolken, ein kalter, mitunter heftiger Gegenwind: Dieser Mix prägte die achte Volletappe meiner Tour. Ich konnte noch nicht ahnen, dass dies bis zum Ende meiner Radreise so bleiben sollte. Also ging es hoch motiviert ans Werk. Die Fahrt durchs schöne Saaletal ging nun zu Ende, und nach einem erneuten Übersetzen mit der Autofähre nahm ich Kurs auf Barby - und steuerte damit zum ersten Mal die Elbe an. Auch in diesem Abschnitt gab es einige Holperstrecken zu bewältigen. Größere Probleme gab es allerdings nicht.

Barby an der Elbe.

Richtig unangenehm wurde es zwischen Barby und Schönebeck, was nicht an der Streckenführung, sondern am heftigen Gegenwind lag. Dort, wo man sonst locker schneller als Tempo 20 fahren konnte, wurde man auf Tempo 12 heruntergeweht. Da kann man schon die Lust verlieren. Ansonsten ist die Strecke nicht uninteressant. Großräumige Weidelandschaften und Naturschutzgebiete sind die Markenzeichen dieses Etappenteils, und oft wird man über die Elbdeiche geführt. Und schnell wird einem klar, was passiert, wenn bei einem Extremhochwasser ein Deich bricht. Ich kann mich noch gut an die Fernsehbilder vom Juni 2013 erinnern.

Steinzeitdorf auf dem Weg nach Magdeburg.

Am späteren Nachmittag ließ der Wind etwas nach, und (gefühlt) wurde es auch ein bisschen wärmer. Ich fühlte mich wieder einmal in meiner Einschätzung bestätigt, dass Magdeburg zu den schönsten deutschen Großstädten gehört. Das war nicht immer so. In DDR-Zeiten erschien die Stadt kalt und grau, nach dem Besuch des Doms wollte man immer schnell weiter. Auch wenn Magdeburg, das heute rund 231.000 Einwohner hat, stark von der Abwanderung betroffen ist, hat die Stadt seit der Wende enorm gewonnen. Die Initialzündung gaben einmal mehr die Investitionen im Zuge der Vorbereitung der Bundesgartenschau 1999. Heute präsentiert sich die Stadt fast runderneuert, und der Grüngürtel um die Landeshauptstadt ist wirklich spektakulär. Die Elbe zeigt sich in den unterschiedlichsten Facetten, für Fahrradfahrer und Fußgänger gibt es in den Parks und den grünen Uferbereichen viele Variationsmöglichkeiten.

Die Elbe an der Stadtgrenze von Magdeburg.
Magedeburg dürfte - im wahrsten Sinne des Wortes - zu den grünsten Städten Deutschlands gehören.
Magdeburg hat ein Kloster zum Kunstmuseum gemacht.
Wissenschaftshafen Magdeburg.

Ursprünglich hatte ich geplant, das Elbtal von Dresden bis zur Mündung in Cuxhaven zu durchradeln. Doch die Tatsache, dass es bis zur Bundesgartenschau an der der Havel gar nicht so weit ist, motivierte mich, neu zu planen. Denn nicht weit entfernt von Magdeburg beginnt der Elbe-Havel-Kanal. Also nahm ich Kurs auf die Gemeinde Hohenwarthe. Der Weg dorthin war sehr schön, die Qualität der Radwege und die Ausschilderung erreichte ein sehr hohes Niveau. Da ich mein Tagespensum noch nicht erreicht hatte, entschied ich mich, auf die naheliegenden Übernachtung in Hohenwarthe zu verzichten und Kurs auf Burg zu nehmen. Irgendetwas muss ich falsch gemacht haben, denn ich kam im Bereich einer Schleuse vom Elbradweg ab und landete mitten im Wald, was allerdings kein Beinbruch war. Hier gab es eine lokale Radwegbeschilderung, die mich direkt nach Burg führte.

 

In Burg landete ich im Hotel garni "Zum Hagen". Großes Zimmer mit Bad und Frühstück und Unterstellmöglichkeit für Fahrräder gehören zu den Vorzügen des Hauses, das etwas altmodisch wirkt, aber mit fairen Konditionen und freundlichem Service punktet. Leidere hat das Hotel keinen Internetauftritt.

Elbe-Havel-Kanal.

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